Undichtigkeit am Auspuff-Krümmer

Undichtigkeit am Auspuff-Krümmer

Beitragvon Ewald_Koehler » Di 2. Sep 2014, 10:49

Hallo Vegafreunde,
nach einer dreistündigen Motorfahrt habe ich bei einem Kontrollblick
in der Bilge einige ölige Tropfen auf dem Bilgewasser schwimmen sehen. Bei der anschließenden
Ursachenforschung stellte ich eine Undichtigkeit zwischen Auspuff-Krümmer und dessen Flansch fest.
Wohl behalten nach schönem Segelurlaub zuhause angekommen montierte ich den Krümmer vom
Motor ab und stellte fest, dass die schwarze Ölmischung auf dem Bilgewasser aus der Gewindeverbindung kam. Nun meine Frage: Mit welchem Dichtungsmittel könnte ich das Gewinde
abdichten? Welche Temperaturen herrschen an dieser Stelle? Könnte man evtl. Teflonband benutzen?
Oder vielleicht einfach nur Hanf?
Was ich auf keinen Fall nehmen möchte ist ein Dichtungsstoff der hart wird oder sich festbackt, sodass
ich das Ding vielleicht nie mehr auf bekomme.
Hatte schon jemand das Problem? Wäre für jeden Vorschlag dankbar.

Ewald mit der Kleinen Seehexe
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Re: Undichtigkeit am Auspuff-Krümmer

Beitragvon gstroeh » Mi 3. Sep 2014, 15:25

Hallo Ewald,
aus Deiner Beschreibung gehe davon aus,dass im Bereich Flansch/Krümmer im Bereich der Befestigungsschrauben ein Riß vorhanden sein muss. Der Riß oder Undichtigkeit ist also im Bauteil Krümmer. Das Öl kommt also nicht aus dem Motor sonder aus der Auspuffanlage!!!! Ja?
Soweit ich mich erinnere hat noch kein Eigner über so einen Schaden berichtet. Kann es auch sein, dass die Dichtung defekt ist? Irgendwie muss da ja eine Dichtung zwischen Krümmer und Motor vorhanden sein.
Eine einfache Lösung habe ich auch nicht.
Einige Vegasegler haben sich bei defekten Krümmer einen neuen aus Edelstahl herstellen lassen.
Egon Rupprecht (Link auf der website) hat schon einige hergestellt.
Bei Gelegenheit werde ich andere Vegasegler befragen.
VLG
Gerhard
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Re: Undichtigkeit am Auspuff-Krümmer

Beitragvon Dieter » So 14. Sep 2014, 08:28

Hallo Ewald,
am MD6A/7A ist zum Heck hin gesehen links der Auspuffkrümmer angeschraubt. Bei diesen Motoren ist es ein rechteckiger Metallklotz. Die Schrauben sitzen in Sackbohrungen im Zylinderkopf. Die Sackbohrungen haben keine Verbindung zum Öl-und Kühlwasserkreislauf.

Wenn unterhalb desAbgaskrümmerklotzes Wasser und Öl austritt, sind folgende Fehler möglich:
Zylinderkopfdichtung defekt (warscheinlich).
Riss im Zylinderkopf (unwarscheinlich).
Zu lange Schrauben für den Auspuffkrümmer verwendet, dabei den Zylinderkopf mit Gewalt durchstoßen.
Ölverschmutzungen des Motors + austretendes Kühlwasser (warscheinlich).
Auf jeden Fall sollte die Dichtung zwischen Zylinderkopf und Auspuffkrümmer gewechselt werden. (ca. 40.-€). Eine neue Zylinderkopfdichtung kostet ca. 110.- €.
Auch die Dichtung vom Auspuffkrümmer zum Auspuff wechseln.
Die Schrauben des Auspuffkrümmers einfach mit Sprengringen einsetzen und anziehen. Standartanzugswerte für M8-Schrauben. Bei der Gelegenheit den Auspuffkrümmer von Rost, Kalk und anderem reinigen.
In seltenen Fällen ist es auch schon zu Durchrostungen des Auspuffkrümmers gekommen.
Wenn der Zylinderkopf abgenommen wird:
Kopf auf Risse untersuchen.
Alle Bohrungen reinigen und ausbohren.
Dichtflächen reinigen, aber nicht zerkratzen.
Planheit des Kopfes und des Motorblockes mit einem Haarlineal prüfen.
Zylinderkopfschrauben unbedingt mit einem Drehmomentschlüssel anziehen!

Explosionszeichnungen und lieferbare Ersatzteile:
http://www.marinepartseurope.com/de/e-v ... -MD6A.aspx

Viel Erfolg und
Mast- und Schotbruch
Dieter von der Kenternix
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Re: Undichtigkeit am Auspuff-Krümmer

Beitragvon Dieter » Mo 15. Sep 2014, 06:58

Hallo Ewald,
noch drei Möglichkeiten mit hoher Warscheinlichkeit:
Der Deckel des Öleinfüllstutzens wurde nicht hundertprozentig aufgesetzt oder seine Dichtung ist defekt.
Der Entlüftungsschlauch auf dem Ventildeckel der Kurbelgehäuseentlüftung ist aufgequollen und leckt.
Die Dichtung des Ventildeckels ist hart und spröde geworden.
In allen drei Fällen kann Öl den Zylinderkopf herunterrinnen, und wenn es nur tropfenweise ist. Wasserquellen finden sich bei den alten Motoren öfter.
Dieter von der Kenternix
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