Elektrolabel zw. Motor und Batterie

Elektrolabel zw. Motor und Batterie

Beitragvon Christoph » Di 11. Feb 2014, 11:07

Hallo Vegafreunde,
Ich möchte auf meiner Vega die Verkabelung zwischen Motor und Batterie,
und dem Hauptschalter erneuern. Die Kabeln sehen recht fertig aus.
Was für ein Querschnitt wäre am besten ? Die jetzigen sehen dünn aus.
mit freundlichen Grüßen
Christoph
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Re: Elektrokabel zw. Motor und Batterie

Beitragvon Dieter » Fr 14. Feb 2014, 13:03

Hallo Christoph,
auf der Internetseite http://www.auto-einbau.de/auto-elektrik ... nitte.html
findest du die erforderlichen Leitungsquerschnitte und die zugehörige Absicherung. Der Einsatz im Kfz oder im Boot unterscheidet sich nicht. Die Grenzwerte richten sich nach der zulässigen Erwärmung bei Dauerlast.
Was noch bedacht werden muss, ist der Spannungsabfall auf den Leitungen. Wenn er zu gross wird, muss der Kabelquerschnitt erhöht werden.
Ich würde für die Ladeleitung 6mm2 wählen. Der maximale Ladestrom des Dynastarters beträgt 11 Ampere. Der Strom des Startmotors des Dynastarters liegt deutlich höher. Hier habe ich zur Zeit keine Daten parat. Ich würde hier 35mm2 oder sogar 50mm2 wählen, um den Spannungsabfall gering zu halten. Unbedingt auf gut verarbeitete passende Kabelschuhe achten! Da der Anlasser nur im Kurzzeitbetrieb läuft, braucht das Kabel auch nicht für den Losbrechmoment des Motors dimensioniert werden. Hier reicht die Kurzzeitbetriebsdimensionierung.
Achtung, den Kabelschuh auf dem Dynastarter gut isolieren. Kommt er gegen die Dynastartermasse, besteht akute Brandgefahr !!! :D
Dieter von der VEGA 1636 "Kenternix"
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Re: Elektrolabel zw. Motor und Batterie

Beitragvon Gast » Di 29. Jul 2014, 16:51

Hallo Dieter,
vielen Dank für die Antwort.
Also werde ich lieber 50 mm2 nehmen und sorgfältig isolieren.
Gruß Christoph
Gast
 

Re: Elektrolabel zw. Motor und Batterie

Beitragvon Nirwana » Fr 1. Aug 2014, 09:28

Wenn ich mir als Elektorlaie die Anmerkung erlauben darf: Bei mir ist ein Kabel mit 25 qmm zwischen Batterie/Relais/Dynastarter verbaut.

M.E. ist das aber auch schon unnötig viel. Tiedemann (http://www.auto-elektrik.de) empfiehlt dafür 6 bis 10 qmm. Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Dynastarter mit seiner Leistung von 0,9 KW mehr Strom zieht, als durch 10 qmm (gut für bis zu ca. 40 A) gehen würden.

Auf jeden Fall, aber das weißt Du sicher, solltest Du darauf achten, dass das Massekabel zwischen Batterie und Maschine mindestens den gleichen Querschnitt hat.

Viel Spaß & Erfolg beim Verkabeln,
Benny
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Re: Elektrokabel zw. Motor und Batterie

Beitragvon Nirwano » Fr 20. Mär 2015, 20:09

Nochmal ich ... musste mich darauf aufmerksam machen lassen, dass 0,9 kW Leistung bei 12 V einem Strom von 75 A entspricht :oops: . Und das durch 10 qmm? Ein Anruf bei Herrn Tiedemann von http://www.auto-elektrik.de ergibt, dass seine Empfehlung auch nur für eine unmittelbar in Anlassernähe montierte Batterie gemeint sei (so wie in einem KfZ eben üblich). Also bei längeren Kabelstrecken (bei mir: von der Bilge unter der Maschine durch nach achtern dann hoch zum Brückendeck von dort zum Anlasser - 4 oder 5 m geschätzt) dann doch lieber 16 qmm oder sogar 25 qmm.

Für die, die es genauer wissen bzw. rechnen wollen, hier ein Link der Braunschweiger Motorbootfahrer dazu:

http://www.bmc-braunschweig.de/index.ph ... sionierung

Gruß an alle,
Benny
Nirwano
 

Re: Elektrolabel zw. Motor und Batterie

Beitragvon Dieter » Fr 3. Apr 2015, 06:15

Hallo Christoph, hallo Benny,
leider ist die Berechnung mit 75 Ampere nicht das Ende der Fahnenstange.
0,9 kW ist die Dauerleistung des Anlassermotors. Das entspricht tatsächlich 75 Ampere. Nun haben Dieselmotoren die unangenehme Eigenschaft, gerade bei der ersten Umdrehung sehr schwergängig zu sein. Das kann jeder gerne einmal ausprobieren, wenn er den Motor einmal mit der Handkurbel versucht, durchzudrehen ohne den Dekompressionshebel zu öffnen. In diesem Moment nimmt ein Elektromotor wesentlich mehr Strom auf, als beim Dauerbetrieb. Das Anschlusskabel mit geringem Querschnitt wird sich in diesem Moment nicht sehr erwärmen, so dass keine Gefahr besteht. Die Standartauslegung von Kabeln oder Adern richtet sich nach der maximal zulässigern Erwärmung. Jetzt kommt aber ein weiterer Faktor hinzu: Durch die hohe Kraft, die der Anlasser im ersten Moment benötigt und dem daraus resultierenden hohen Strom - mit 220 - 300 Ampere ist zu rechnen - entsteht im Anschlußkabel ein zusätzlicher Spannungsabfall. Für die Hin- und Rückleitung rechne ich 4 Meter. Länge. Bei einem Querschnitt von 10 mm2 und 220 Ampere errechnet sich ein Spannungsabfall von 1,57 Volt, die 300 Ampere von 2,14 Volt. Deshalb habe ich einen deutlich höheren Querschnitt empfohlen, als es nach der Erwärmung erforderlich wäre. Bei 50 mm2 und 220 Ampere Startstrom beträgt der Spannungsverlust im Startmoment nur noch 0,314 Volt, bei 300 Ampere 0,43 Volt.
Dieser Spannungsverlust fehlt beim Kaltstart!
Dieter von der Kenternix
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