Masten legen und stellen

Masten legen und stellen

Beitragvon Ewald_Koehler » So 2. Mär 2014, 14:41

Hallo Vegafreunde,
als die letzte Saison zu Ende ging entdeckte ich eine Undichtigkeit an meinem Mastfuss. Hier tropft bei Regen an einer Befestigungsschraube Wasser durchs Deck. Ich führe dies auf die enormen Verwindungsbesastung beim legen oder stellen des Mastes zurück, welche entstehen, wenn die Wanten bei Mastneigung lose kommen. Hier sei noch erwähnt, dass mein Mastfuss keine Lüftungsöffnug mehr besitzt wie sie beim Orginalmastfuss vorhanden ist.
Um diese Belastung zu reduzieren spiele ich mit dem Gedanken meine Befestigungsösen für die Oberwanten durch auf dem Kopf stehende V-Bügel auf die Höhe des Drehpunktes vom Mast zu setzen,
damit sie mit dem Matsdrehpunkt eine Achse bilden und somit auch während sich der Mast legt oder aufrichtet unter Spannung bleiben.
Meine Hoffnung ist, da ich oft alleine bin, den Mast danach alleine legen zu können.
Hat jemand schon Erfahrung mit solch einer Vorrichtung?
Ich bin um jeden Hinweis dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Ewald von der Vega 3351
Ewald_Koehler
 
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Re: Masten legen und stellen

Beitragvon Dieter » Do 6. Mär 2014, 06:15

Hallo Ewald,
Deine Idee ist gut.
Ich selbst fahre eine Jütvorrichtung, mit der ich den Mast einhand stellen und legen kann.
Um auch die Kuchenbude stehen lassen zu können, habe ich einen Mastfuß angefertigt, bei dem der Drehpunkt des Mastes ca. 40 cm über dem Deck liegt. Die genaue Höhe mit einem Stück Maurerschnur ausmessen. Achtung, die Schnur stellt die Achterkante des Mastes dar. Unten ist der Mastfuß leicht keilförmig ausgebildet, damit er stehend nicht auf der Achse ruht, sondern auf Deck. In den Mast habe ich ein Nirorohr eingebaut und es seitlich in zwei Nirobacken auf der Mastwandung gelagert.
Für die hochzusetzenden Oberwanten habe ich 35 mm Nirorohr genommen oben zusammen gepreßt und eine Bohrung für die Wantenspanner gesetzt. Sie muss im achteren Bereich der Flachpressung sitzen, damit der Wantenspanner sich auch flach legen kann und nicht an der Lasche schräg stehend hängen bleibt. Unten habe ich das Rohr ebenfalls zusammen gepreßt, aber nur so stark, dass es noch über die Oberwantenpüttings paßt. Ein Bolzen sichert das Rohr.
Damit es nicht umfällt, hat es achtern noch eine Lasche erhalten. Ein Wantenspanner mit einem etwas dünneren Rohr (16 oder 20 mm )stützt das Hauptrohr zu den achteren Unterwantenpüttings ab.

Jetzt muss es genau werden. Die Bohrungen für die Oberwanten-Spanner müssen im Prinzip exakt mit der Mastachsenbohrung fluchten. Ich habe die Bohrpunkte mit einer Helferin festgelegt. Die Maurerschnur durch die Mastfußbohrung fädeln und Stb und Bb an das flach gepreßte Rohr anhalten. Die Schnur muss exakt mittig durch die Mastfußbohrung laufen.
So ausgeführt bleiben die Oberwanten auch beim Legen total stramm. Jetzt kommt der Trick: Setze ich die Bohrung in den Rüsteisen auf die exakte Höhe, aber 1 - 2 cm weiter nach achtern, bekommen die Oberwanten etwas Luft beim Legen. Wenn ich den Mast nicht gerade im Dampferschwell lege, und das würde ich nie empfehlen, kann ich jetzt die Wantenspannerbolzen ziehen, ohne den Wantenspanner aufzudrehen. Das heißt, auch zum Winterlager die Wantenspanner nicht mehr aufdrehen. Andererseits kann der Mast nur geringfügig pendeln.
Die vorderen Unterwanten erhalten je einen Pelikanhaken, dann sind sie zum Legen auch schnell weggenommen und das Achterstag eine Talje. Das ist zum Trimmen sowieso gut. So kann ich auch das Vorstag schnell entspannen und den Bolzen ziehen.
Dieter von der Kenternix.
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Re: Masten legen und stellen

Beitragvon Gustl » Mi 1. Jul 2015, 16:44

... eigentlich keine Antwort, eher einer brennende Frage:
Wenn es am Mast durch regnet, was kann da noch passieren.
Immerhin hat der Mast keine Stütze bis auf den Kiel.
Ich hab mal gesehen, dass sich jemand einen (zusätzlichen) Balken unter
den Mastbereich gesetzt hat...
Wie ist das Deck überhaupt aufgebaut? Sandwich? Was ist drin?
Ich bin Neueigner mit eben jenen Durch-regen-Problem .

l.G
Gerd von Grace Kuling 2454
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Re: Masten legen und stellen

Beitragvon Dieter » Sa 4. Jul 2015, 04:24

Hallo Gerd,
das Deck ist als Sandwichdeck ausgeführt. Außen 3 mm GfK, dann 15 mm PVC-Schaum, dann 3mm GfK innen. Im Mastbereich ist zwischen Außen- und Innenlage ein Stück Holz einlaminiert.
Grundsätzlich sollte es nicht durchregnen. Überall, wo Holz immer wieder Luft und Wasser ausgesetzt wird, entsteht Rott. Alles Holz gut mit Klarlack zu schützen, auch den Decksdurchbruch und hinter den Brettern am Querschot oben, ist dringend geboten. Eine gute Lackierunhg hat sieben !!!! Schichten.
Ursache des Durchregnens und die muss im Winter beseitigt werden:
Schwitzwasser und etwas Wasser durch die Fallenöffnungen tritt im Mastinneren auf und läuft herunter. Die Abdichtung des Mastfußes muss überprüft und erneuert werden. Wichtig, auch die Befestigungsschrauben gut eindichten.
Der Mastfuß hat einen Kragen und im Kragen eine Öffnung, um über den Kamineffekt des Mastes das Kajütinnere zu belüften. Wenn jetzt das Wasser, das sich zwischen Kragen und Mastwandung sammelt, nicht ablaufen kann, läuft die Badewanne (der Kragen) über und es regnet durch.
Abhilfe: In das untere Ende des Mastes Stb und Bb je eine halbkreisförmige Öffnung feilen, ca 10 x 10 mm, damit eventuelles Wasser nach außen ablaufen kann. Den Mast innen von Ausblühungen reinigen.
Dieter von der Kenternix
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Re: Masten legen und stellen

Beitragvon Gustl » So 2. Aug 2015, 12:51

@ Dieter
Oh, oh,
bei der ersten Überfahrt habe ich Wasseraustritt im Bereich des Steckschotts und ganz vorn am Fußende der Vorderkajüte festgestellt. Den Spuren nach zu urteilen geht das schon eine ganze Weile so. Beim Mastlegen fiel mir der Kragen entgegen...
Da hab ich mir wohl ne Baustelle gekauft, und keine Yacht...
Kannst Du Dich mal mit mir in direkte Verbindung setzen, ich hab nämlich auch noch jede Menge Frage wg. Motortausch... gerd.dietzmann@hukvm.de
Schöne Grüße
Gerd von Grace Kuling 2454
Gustl
 

Re: Masten legen und stellen

Beitragvon Dieter » Do 20. Aug 2015, 18:46

Hallo Gerd,
wenn es am Kajütniedergang reinregnet:
Die Leiste im Durchgang sollte mindestens eine Neigung von 15° nach außen haben.
Wenn das Steckschot mehrteilig ausgeführt ist, müssen die Schitte auch 15° Neigung nach außen haben.
Zwischen Steckschot und Schiebeluk darf nur wenig Luft sein.
Wasser unter der Garage des Schiebeluks sollte nach außen ablaufen können.
Dieter von der Kenternix
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