Penang220861

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Beitragvon Hoe » So 15. Nov 2020, 22:00

Hallo Vegafreunde,
ich möchte mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Günter Hörber, wohnhaft in München. Vor Jahren habe ich bereits die Albin Vega als seegängiges, noch trailerbares Fahrtenschiff mit sehr gutem Preis- Leistungsverhältnis entdeckt. Vor 1 Jahr bin ich dann Mitglied bei der Klassenvereinigung geworden und möchte mir nun bald eine eigene Vega zulegen. Da ich vorerst mehr im Mittelmeer segeln will, habe ich ein gutes Gesamtpaket in Österreich am Wörthersee entdeckt. Albin Vega, Baunummer 1909, mit Trailer und guter Abstellmöglichkeit unter Dach. Dort kann man auch am Boot arbeiten und das Werkzeug einer nebenan liegenden Bootswerkstatt benutzen! Bis zur Adria hat man knapp 200 km. Das wäre für mich alles perfekt. Leider habe ich bei dem Schiff aber folgende für mich größere Mängel festgestellt:

1. Das Ruderblatt ist an der Oberseite von der Welle aus nach achtern richtig aufgeplatzt (Spalt mittig so 2 bis 3 cm tief wo die 2 Hälften wohl zusammengeklebt wurden. Wenn man es abklopft, klingt es in einem Bereich 15 cm unterhalb der Oberseite in der Mitte dumpf, ansonsten überall noch hell und klar. Man sieht keine Beulen und oder Veränderungen, auch an der Wellenseite längsseits ist nichts aufgeplatzt. Mich würde nun interessieren, welche Reparatur/Sanierung hier auf mich zukommt. Reicht da ein Auffüllen des Spaltes an der Oberseite mit Epoxy oder handelt es sich hier um eine Generalsanierung? Kann man ein neues Ruder für die Vega noch anfertigen lassen und was würde das kosten? Aus welchem Material besteht das Ruderblatt bei der Vega eigentlich und wie sieht das Innenleben aus? Sind da auch Fingerlinge drin?

2. Bei der Deck- Rumpfverbindung wurde bereits nachgebessert. Sie soll neu abgedichtet worden sein und zusätzlich sieht man alle 5 cm eine Befestigungsschraube. Ist das bei der Vega normal oder wurden diese 5 cm Verschraubungen nachträglich vorgenommen? Ist dieses Refit eine gebräuchliche Vorgehensweise?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Es grüßt Euch ganz herzlich
Günter
Hoe
 

Re: Penang220861

Beitragvon Dieter » Di 22. Dez 2020, 11:40

Hallo Günter,
ein typischer Schaden am Ruderblatt, wenn Wasser in das Blatt eingedrungen ist und Frost dazu kommt.
Blatt ausbauen, dazu Loch unter dem Ruder graben. Am besten in einem warmen Raum arbeiten.
Einfachste Lösung: Ruderblatt unten und oben mit 10 mm anbohren, Schale unterstellen. Jetzt müsste Wasser unten austreten. Zeit zum austrocknen lassen. Den Riss oben V-förmig ausschleifen. Epoxyd anrühren, Blatt zum Beispiel mit einem Halogenstrahler bis ca. 50° anwärmen. Wenn die Finger zischen, ist es heiß genug. Senkrechten Teil des Risses abkleben, Harz in den Riß laufen lassen, bis nichts mehr hinein geht. Aushärten lassen und am nächsten Tag wiederholen, bis nichts mehr weg sickert. Blatt um die Ruderwelle V-förmig tief aufschleifen und mit Epoxyd ausgießen. An dieser Stelle tritt meistens das Wasser ein. Nach Aushärtung mit Tikal, Panterra o.ä. versiegeln. Gebohrte Löcher wieder verschließen.
Ich würde so vorgehen. Wenn nach der nächsten Saison der Schaden wieder auftritt oder sich ausweitet, muss das Ruderblatt getrennt und grundsaniert werden
Ein neues Blatt wird sicher teuer.
Finger sind an der Ruderwelle angeschweißt. Der Kern des Ruderblattes ist m. Wissens PVC-Schaum.
Gute weitere Informationen im Palstek Nr. 1 aus 2021
Die Rumpf-Deckverbindung ist mit einem dauerplastischen Material abgedichtet und verklebt. Zusätzlich hat Vega-Marin alle 10 cm Rumpf und Deck verschraubt. Die Schraubenköpfe sind von außen sichtbar. Die Verschraubungen, ggf. leicht nachziehen, nicht zu hart. Die Verschraubungen der Rehlingsfüße neigen manchmal zu Leckagen

Eine Werft würde nicht anders arbeiten.
Dieter von der Kenternix
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