Wassereinbruch

[Christoph]

Hallo Vegaleute,
am Wochenende kam das Boot ins Wasser, alles schien gut
zu laufen, bis ich den Cocpitboden angehoben habe.
Au Höhe wo die Ruderwelle in den Boden einlaminiert ist
kommt tröpfchenweise,aber stetig Wasser rein.
Es ist eine Stelle wo der Podest für den Auspufftopf sitzt.
Links und rechts der senkrechten Befestigung ( Steg) kommt das Wasser.
Das Boot kommt wieder raus. Meine Frage, wird das schwerwiegend sein ?
Ich hoffe auf schnelle Antworten, nächstes Wochenende wollte ich
wieder zum Boot.
Grüße
Christoph

[gerhard stroeh]

Hallo Christoph,
ich kann mir im Moment nicht vorstellen, wo dort Wasser (von außen?) eindringt. Es ist vorstellbar, dass die Fuge zwischen Rumpf und Ruderkoker (einlaminiertes Rohr) nicht dicht ist. ich denke, da hilft nur die Fuge weit öffnen und mit Epoxi wieder verschliessen/abdichten und zwar vor allem auf der Unterwasserseite. Oder tritt Wasser aus der Auspuffanlage aus? dann dürften die Verbindungen undicht sein. was für eine Auspuffanlage hat deine Vega? Noch die mit gummimantelten Rohr oder eine neuere Naß-Auspuffanlage ? Ich werde Dieter mal auf deinen Forumeintrag aufmerksam machen. Dieter wird sich dann bestimmt melden.
Gruß
Gerhard Ströh

[Dieter]

Hallo Christoph,
jetzt muss ich genau fragen: Tritt das Wasser bei am Steg ruhig liegendem Boot auf oder bei der Fahrt?
Wenn es während der Fahrt ist, kommt es warscheinlich von der oberen Abdichtung des Ruderkokers zur Ruderwelle. Da hat sich Vega Marin es etwas einfach gemacht und einfach einen Schlauch auf den Koker aufgezogen. Dieser Kunststoffschlauch ist spröde geworden. Zum Auswechseln die Pinne abnehmen, das obere Plichtseitige Ruderlager abnehmen, den Schlauch heraus nehmen und einen neuen Schlauch aufklemmen. Bessere Konstruktionen sind denkbar.

2. Ist sicher gestellt, dass das Wasser nicht aus dem Auspuff kommt?

3. Ist sicher gestellt, dass das Wasser nicht über die Lenzrohre in die Plicht einsteigt und dann über den schlecht verschlossenen Plichtdeckel läuft?

Zum Eingrenzen: Den Schadbereich trocken wischen und mit einer Heißluftpistole vorsichtig erhitzen.
Meist sieht man dann sehr gut, wo plötzlich wieder Wasser austr itt. Dort muss die Reparatur ansetzen.

Wenn es wirklich der Ruderkoker ist, wäre eine Sanierung - allerdings auf dem Trockenen- mit Cap. Tolleys Creeping Crack Cure zu versuchen, aber ich glaube, das ist es nicht!
Viel Erfolg beim Eingrenzen. Ein loser Ruderkoker wäre ein Novum!!!!
Dieter von der Kenternix

[Gast]

Hallo Gerhard und Dieter,
auf euch ist immer Verlaß. Das Wasser kommt rein auch wenn das Boot steht.
Das Problem war schon letztes Jahr, nur da konnte ich die Stelle nicht sehen,
oder besser gesagt füllen. Es scheint eine Art Fuge zu sein und zwar auf der Stb.
Seite des Ruderkokers direkt am Rumpf. Wie eine Schnittstelle Koker Rumpf.
Da der Auspuftopf darüber steht kann ich nur so was ähnliches wie wie ein
Spalt mit aufgerifelten Rändern spüren. Wen ich die Stelle trocken mache,
dauert keine 10 sek. und schon wird es nass.
Wie ich bereits geschrieben habe kommt das Boot wieder raus aus dem Wasser.
Ich frage mich, wie lange muß das trocknen ?
Grüße
Christoph

[Dieter]

Hallo Christoph,
das ist ein Fall, an dem eine Ferndiagnose an ihre Grenzen stößt. Wenn das Wasser direkt am Koker entlang kommt, kann man es noch mit Creeping Crack Cure versuchen. Dazu muß das Boot aber raus aus dem Wasser und einige Tage zum Ablüftern stehen. Dann Creeping Crack cure nach Vorschrift anwenden und auch wieder sicher abbinden lassen. Wenn Captain Cure nicht hilft, würde ich eine Werft oder einen Sachverständigen befragen. Möglich, dass ein neuer Koker einlaminiert werden muss. Dass bringt langsam auch versierte Hobbywerker an ihre Grenzen.
Dieter von der Kenternix

[Christoph]

Hallo Dieter,
das Boot steht schon trocken bei der Werft,
ich habe nur gehoft, dass die Angelegenheit
nicht so dramatisch sein wird.
Ich weiß am Wochenenede mehr da bin ich
am Boot. Vielen Dank für die Tips, wenn der Grund
bekannt ist, schreibe ich es rein ins Forum.

Grüße
Christoph

[Dieter]

Hallo Christoph,
eine Lösung ist mir doch noch eingefallen:
1. Kur mit Creeping Crack Cure
2, Den Bereich um den Ruderkoker großzügig grob anschleifen
3. Das Kokerrohr möglichst blank schleifen
4. Mit Epoxyd und schmalen Glasgewebestreifen den Koker rundum einpacken und mit dem Boden zusammen laminieren. Mindestens 3 Lagen
so entsteht eine dichte Hülle um den Koker.
Dieter von der Kenternix

[Christoph]

Hallo Dieter,
das Boot steht trocken. Ich habe das Ruder ausgebaut,an der
Stelle wo der Ruderkoker unten an den Boden mündet ist
schon ausgefranzt, und an der Seite die zum Heck zeigt
ist ein kleines Loch ins Innere. Würde man das Loch nach oben
verlängern käme ich zur der Stelle die leckt, nich schön.
Bei der Gelegenheit eine Frage zum Ruder, ist nämlich sau schwer.
Ich schätze mit der Welle ca. 30 kg. Beim neigen kam etwas Wasser
raus, wo die Welle ins Blatt übergeht. Woraus besteht das Blatt ?
Die Werftleut standen heute etwas ratlos da. Ich will nicht mehr basteln,
ich will segeln.

Grüße
Christoph

[Dieter]

Hallo Christoph,
wenn du es richtig und gründlich machen willst, muss der alte Koker raus, ausbohren, ausschleifen oder ähnliches.
Dann ein neues Kokerrohr von außen grob anrauhen, mit Aceton entfetten.
Epoxyd anrühren, hochfesten Füller(Microballons) zusetzen und sowohl die Bohrung als auch das Kokerrohr einsetzen und aushärten lassen. Das Kokerrohr darf ruhig bis dicht unter das Plichtruderlager gehen. Schön ausrichten!!!
Das Ruder ist aus GfK. Die Ruderwelle hat angeschweißte Flacheisen zur Rudermomentübertragung. Der Kern ist mit Schaumstoff ausgefüllt. Am Übergang GfK - Ruderwelle treten bei den meisten Booten Undichtigkeiten auf. Mein Tipp: Unten ein Loch ins Ruder bohren, damit im Winterlager kein Frostschaden entsteht und nichts weiter tun. GfK lebt damit noch sehr lange. Jede Sanierung ist aufwändig und teuer und bringt kaum einen dauerhafte Erfolg.
Viel Erfolg bei der Reparatur.
Dieter von der Kenternix

[Dieter]

Hallo Christoph,
die schnelle Lösung:
Unten rund um den Koker eine ruhig tiefe V-Kehle fräsen (Dremel) und mit Epoxydspachtel verschließen.
Oben den Koker mit GfK einmanteln. Hält noch lange.
Dieter